Vita von Georg Busch (1862 – 1943), Bildhauer in München


1862 geboren am 11. März in Hanau als 3. von 6 Kindern, des Altarbauers, Kunstschreiners und Holzbildhauers Georg Busch und seiner zweiten Frau Juliane geb. Rieß
1868 - 1876 Volksschule in Groß-Steinheim
Ausbildungen:
1876 - 1879 Schreinerlehre in der väterlichen "Firma Georg Busch. Anstalt für christliche Kunst"
1879 - 1882 Holzbildhauerlehre in der väterlichen Firma
1877 - 1880 Kurse an der kgl. Zeichenakademie Hanau
1880 - 1882 Schüler der kgl. Zeichenakademie Hanau
Preise:
6.7.1878: Christian Weishauptscher Drei-Thaler-Preis
15.4.1880: Kleine Silberne Medaille mit Belobigung
2.4.1882: Große Silberne Medaille
25.8.1881: Prämie von 100.- M zur Reise nach Stuttgart u. Carlsruhe
20.8.1882: Reiseprämie nach München
20.10.1880 Auszeichnung 3. Grades bei der Ausstellung von Lehrlingsarbeiten in Oppenheim (Hessischer Gewerbeverein)
April 1882 Externes „Einjährigen-“ Examen in Cassel
28.6.1882 Staatssubvention von Hessen-Darmstadt zur Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste München.
Weiterverleihung aufgrund der jährlichen Fortschritte, jeweils für das folgende Studienjahr
Studium an der Akademie der Bildenden Künste München:
1882 – 1889Student der Bildhauer-Klasse von Prof. Syrius Eberle, dabei
1887 – 1888nur immatrikuliert wegen Militärausbildung zum Einjährig-Freiwilligen
1889 – 1891noch 3 Semester nur immatrikuliert, jedoch Mitarbeiter von Prof. Syrius Eberle und selbständiger Bildhauer
Preise:
25.7.1885: Bronzene Medaille (Ehrenmünze) für „Gedeon"
28.7.1887: Große Silberne Medaille für die Figur „Hl. Afra“ (Apollonia)
26.7.1888: Lobende Erwähnung für die Gruppe aus der Sintflut
Fortbestand des Stipendiums empfohlen
25.7.1890: Große Silberne Medaille für den lebensgroßen Akt „Psyche“, 3. Fassung
Militärausbildung:
ab 01.10.1887 „Einjähriger“ im I. Infanterie Regiment „König“
Qualifikation: „von Charakter ruhig, gesetzt, ehrliebend, körperlich gewandt und gut verwendbar.“
Oktober 1890Militärübung
08.12.1890 Second-Lieutenant der Reserve im 12. Infanterie Regiment « Prinz Arnulf »
April 1891Militärübung
Qualifikation: „geistig gut begabt, von guter allgemeiner Bildung, ruhigen Temperaments, bescheiden […] in der Führung seines Zuges gewandt und sicher, hat taktisches Verständnis, fasst richtig auf, besitzt Autorität über seine Untergebenen und behandelt dieselben wohlwollend und richtig.“
1894Militärübung in Weißenburg. (Weitere Übungen nicht bekannt.)
27.5.1899Oberleutnant der Res. I der Landwehr-Infanterie, 1. Aufgebots
27.12.1903Militär-Abschied
1. Weltkrieg
2.08.1914"dienstuntauglich" wegen Sehnenverkürzung in der rechten Hand (1912)
2.09.1914 "beruflich und familiär unabkömmlich"
Selbständiger Künstler:
1889 – 1943
30.10.1891: Erwerb der Figur "Betendes Mädchen" aus Marmor durch die Stadt München (erster ehrenvoller Verkauf)
Ausstellungen:
1889 - 1922 Bis 1910 Beteiligung an 75 Ausstellungen im In- und Ausland, danach 1913, 1917 u. 1922 in München, 1914 in Salzburg, 1920 in Rio de Janeiro
Preise:
1904 Weltausstellung in St. Louis/USA: Goldene Medaille für „Der verlorene Sohn“
1904 Düsseldorf, Internat. Kunstausstellung: Silberplakette
1907 Barcelona, V. Internat. Kunstausstellung: Silberplakette (Ayuntamiento de Barcelona) für „Der verlorene Sohn“. Betendes Mädchen erworben vom Museum
1907 Aachen, Ausstellung für christliche Kunst: Silberschild für Grabmal in Dießen
Juni 1913 München, Glaspalast, XI. Internat. Kunstausstellung: 2.Goldmedaille für die Bronzegruppe „Begräbnis Christi“ (Grabtragung Jesu)
20.07.1914 Salzburg, Künstlerhaus, XXX. Jahresausstellung: Silberne Staatsmedaille für „Der verlorene Sohn“
Anerkennungen:
1897 Leo-XIII.-Medaille für das Canisius-Denkmal im Augsburger Dom
13.10.1911 Ehrenbürger der Stadt Groß-Steinheim, Straßenbenennung nach ihm
07.01.1916 Ludwigs (III.) Kreuz für Heimatverdienste (in Eisen)
26.01.1919 St. Sylvesterritter, Ernennung durch Papst Benedikt XV
10.06.1912 Freispruch von allen Anschuldigungen: Schiedsgericht X München, Drerup gegen Busch (Prozessakte im Stadtarchiv München)
Staatsbürgerliches:
13.10.1882Ausstellung des Heimatscheins Hessen
31.12.1901 Verleihung des Titels „Kgl. Professor“ (gebührenfrei, Nr. 25860)
03.02.1902Erlaubnis des Großherzogs v. Hessen, den bayerischen Titel zu tragen
07.06.1903Erwerb der Bayerischen Staatsangehörigkeit
25.06.1903Erwerb des Heimatrechts
27.07.1903Leistung des Verfassungseids
14.10.1905Erwerb des Bürgerrechts
Gründungen:
(Busch als Vordenker, Initiator, Mitbegründer):
Albrecht-Dürer-Verein (ADV)
Mai 1884Sammeln von gleichgesinnten Akademiestudenten
30.01.1885Gründung des Albrecht-Dürer-Vereins für die Pflege der christlichen Kunst unter den Studierenden nach dem Vorbild der CV-Verbindungen Aenania und Alemannia. Komponierabende mit Prof. Syrius Eberle und Prof. Andreas Müller
Juni 1885erster öffentlicher Auftritt des Albrecht-Dürer-Vereins mit einem Eduard von Steinle-Abend. Für die Dekoration schuf Georg Busch die große Steinlebüste
04.07.1885Eduard von Steinle dankt Georg Busch für diese Ehrung brieflich
Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst (DG)
18.03.18921. beschlussfassende Sitzung in Georg Buschs Atelier Augustenstr. 75/0 Rgb.;
ein Jahr voll von Vorverhandlungen mit Bischöfen
01.09.1892Genehmigung des Antrags zur Gründung durch die Generalversammlung der dt. Katholiken in Mainz
04.01.1893 Gründung durch 112 Gründungsmitglieder
1893 - 1924Georg Busch II. Präsident, 1. Präsident bis 1909 Univ. Prof. Georg Frhr. von Hertling, bis 1924 Exz. Wilhelm von Haiß
Gesellschaft für Christliche Kunst GmbH (GmbH)
02.07.1900Gründung als geschäftliche Grundlage der Dt. Gesellschaft für christl. Kunst
1904 - 1937Herausgabe der Zeitschrift „Die Christliche Kunst“ in Verbindung mit der Dt. Gesellschaft für christliche Kunst
Herbst 1924Rücktritt Buschs als Aufsichtsrat der GmbH und als II. Präsident der DG wegen ungerechter Geldumwertung durch Irreführung
1941Verkauf an Alfons-Faulhaber-Verlag, München, dieser 1949 aufgelöst
Allgemeine Vereinigung für christl. Kunst (AV), Monografien „Die Kunst dem Volke“:
1909 - 1943Herausgabe von 101 Nummern, Büro bis 1919 Karlstr. 33, dann Renatastr. 6 (69)
Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V. (VAH)
21.12.1918Gründung
11.01.1919Eintragung in das Vereinsregister
1921Erwerb des Hauses Wittelsbacherplatz 2
Prof.-Georg-Busch-Stipendienstiftung
05.05.1921 Stiftung zur Unterstützung junger christlicher Künstler mit 27.000.-M. Kapital, das aus Gutschrift der Busch zustehenden Vergütung für Bildpublikationen in der Gesellschaft für christliche Kunst GmbH zusammengekommen war
20.01.1922 Genehmigung als gemeinnützige Stiftung
1927 - 1934 Zehn Ausschüttungen an Stipendiaten durch Stiftungsverwalter Martin Graßl
14.11.1957 Auflösung: Das Rest-Guthaben ging 1958 in den Besitz des VAH e.V. über
Monografien über Georg Busch (1862 - 1943):
1912 Doering, O.: Georg Busch. Sonderheft VIII/6 von „Die christliche Kunst“
1916 Doering, O.: Georg Busch. In: Moderne Meister christl. Kunst Bd. I, München
1923 Rothes, W.: Georg Busch. In: Die Kunst dem Volke, Nr. 50, München 1923
2013 Busch-Hofer, R.: Bildhauer Georg Busch (1862 - 1943), Förderer christlicher Kunst. Lindenberg, Kunstverlag Josef Fink, 2013. ISBN 978 3 89870 757 2
Privates:
1886Kurze Verlobung mit Luise von Hartmann, der Enkelin vom Onkel der Schwestern von Ringseis
Juni 1904Vermählung mit Marie Mayer (Verlobung 1902). 6 Kinder 1905 – 1916. Wohnung Schellingstr. 91/1, München, ab Frühjahr 1909 Renatastr. 6 (nun 69), München
08.10.1943gestorben (nach Schlaganfall am 06.10.1943)
Die Dokumente liegen im Stadtarchiv München
Zusammenstellung: Dr. Karl Busch (1905 - 1964), Kunsthistoriker, Sohn, 1944/45
Überarbeitung 2014 (geb. 1940), Enkelin, 2013/14

Die Bildhauerfamilie Busch, Groß-Steinheim (nun Hanau-Steinheim), wird in www.busch-steinheim.de vorgestellt